Projekt 2018

Screendesign Mobile App Lucas Cranach Archiv

Das diesjährige Projekt dreht sich um das Cranach Digital Archive (CDA), eine Initiative der Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf und der Technischen Hochschule Köln in Zusammenarbeit mit über 270 Museen, Forschungseinrichtungen und Kirchgemeinden in 30 Ländern, gefördert durch die Andrew W. Mellon Foundation.

Im Oktober 2009 begannen acht große Museen in Europa und den USA gemeinsam mit dem Museum Kunstpalast in Düsseldorf und der Technischen Hochschule Köln ein Forschungsprojekt zur digitalen Erschließung der Gemälde eines der bedeutendsten Maler der deutschen Renaissance: Lucas Cranach der Ältere. Gefördert wird das Projekt von der Andrew W. Mellon Foundation als Teil einer größeren Initiative, deren Ziel es ist, eine internetbasierte Infrastruktur für den Austausch und die Vermittlung neuer kunsthistorischer, technologischer und naturwissenschaftlicher Forschungsergebnisse zu entwickeln, welche die Grenzen von Institutionen und internationalen Grenzen überschreitet. Der umfangreiche Fundus an Bild- und Textinformationen soll der Öffentlichkeit ein tieferes Verständnis der Kunst Lucas Cranachs ermöglichen und die Forscher künftig dabei unterstützen, u. a. Fragen zu Zuschreibung und Werkstattorganisation zu beantworten.

Das Cranach-Forschungsprojekt befindet sich derzeitig in seiner dritten Phase (2015 – 2018). Ziel dieser Phase ist, das bestehende Netzwerk weiter auszubauen, die Infrastruktur weiterzuentwickeln und den Inhalt zu vermehren, um das Fundament für eine innovative, umfassende und gemeinschaftliche Quelle des Wissens über Lucas Cranach und seine Werkstatt zu legen, die sich signifikant von dem traditionellen Modell eines Werkkataloges unterscheidet.

Cranach Kontext

Im Rahmen des Screendesign Projekts soll ein Gestaltungskonzept für den mobilen Museumsführer »Cranach Kontext« konzipiert werden. Dieser liefert Kontextinformationen zu Cranach Gemälden in einer physischen Ausstellung. Die Geräte können von Besuchern der Ausstellung beim Eintritt ins Museum ausgeliehen werden. Als Geräte kommen iPad Minis und iPod Touchs mit drahtgebundenen Kopfhörern zum Einsatz.

Mehr zum Exponat

Die zur verfügung stehende Infrastruktur erlaubt eine Ortung der Geräte mit einer Genauigkeit von etwa einem Meter. Damit weiß das System, welches Exponat dem Nutzer gerade am nächsten ist. Der Nutzer kann dann diverse Zusatzinformationen zum Exponat erhalten, z.B. eine Kurzbeschreibung, Provenienz, zusätzliche Aufnahmen wie Infrarot-Reflektografien. Textuelle Informationen können auch über den Audiokanal wieder gegeben werden.

Derzeit gibt es noch gestalterische Inkonsistenzen zwischen dem redationellen Teil, z.B. Startseite,über Lucas Cranach oder das Projekt und dem eigentlichen Archiv der Gemälde. Im Rahmen des Screendesign Projekts gilt es diese möglichst gut aufzuheben.

Screendesign Projektaufgabe

Entwickeln Sie ein Gestaltungskonzept für eine mobile Anwendung für das Cranach Digital Archive. Analysieren, systematisieren und dokumentieren Sie das bestehende Gestaltungskonzept und bauen Sie Ihren Entwurf darauf auf. Berücksichtigen Sie die funktionalen und kommunikativen Ziele, die im Rahmen des Ganztagesworkshops erarbeitet und bis zum 6. Dezember hier zusammengefasst werden.

Zahlen & Fakten

Die wesentlichen Informationen rund um Soft- und Hardware.

Anwendung Digitaler Museumsführer/ -assistent
Geräte iPad Mini 9.2"
iPod Touch 4"
Auflösung in Pixeln 768x1024
320x568
Ortungsgenauigkeit der Infrastruktur 1m
Verwendetes Zubehör kabelgebundener Kopfhörer Sennheiser HD 231i

Funktionen & erforderliche Screens

Welche Screens sind zu gestalten, welche Aufgabe haben sie und welche Funktionen enthalten sie?

Funktionsgruppe/ Screen Funktion/ Erläuterung
Einstellungen Sprache: Der Nutzer muss die Möglichkeit haben die Sprache initial zu wählen und eventuell auch später ändern zu können. Derzeit stehen deutsch und englisch zur Auswahl. Die Erweiterung um maximal drei weitere Sprachen sollte später möglich sein.
Lautstärke: Die Lautstärke der Audiowiedergabe sollte zentral oder beim Abspielen angepasst werden können.
Helligkeit & Kontrast: Eventuell sollten Helligkeit und Kontrast vom Nutzer zentral geändert werden können.
Informationsart & -tiefe: Eventuell sollten Nutzer zwischen Modi wählen können, mit denen auf die Informationsart und -tiefe Einfluss genommen werden kann, so dass ein Cranch-Experte andere Kontextinformationen bekommt als ein Cranach-Novize.
Interaktionsverhalten: Eventuell sollte der Nutzer einstellen können, ob die Anwendung proaktiv Informationen zu den Artefakten anbietet, oder der Nutzer sie explizit anfragt.
Audio Clipauswahl: Der Nutzer muss die Möglichkeit bei mehreren Audioclips den gewünschten Clip auswählen zu können.
Lautstärke: Die Lautstärke der Audiowiedergabe muss beim Abspielen angepasst werden können.
Play, Pause, Stop, Zurück: Die Standardfunktionen der Audiowiedergabe müssenn abgebildet werden.
Already-listened Indikator: Dem Nutzer muss ein optischer Hinweis gegeben werden, welche Audioclips bereits angehört wurden.
Scrobbeln: Eventuell sollten Nutzer beim Abspielen eines Audioclips an eine beliebige Abspielposition springen können.
Startscreen Sprachwahl: Der Nutzer muss eine Sprache auswählen können (siehe Einstellungen > Sprache)
Erläuterung: Dem Nutzer sollte kurz erklärt werden, wie die Anwendung funktioniert.
Bildübersicht Wenn der Nutzer in der Nähe von mehreren Gemälden ist, sollte eine Übersicht der Gemälde angezeigt werden, zu denen es weiterführende Informationen gibt.
Weiterführende Informationen & Interaktionen zum Gemälde Wenn der Nutzer vor einem Gemälde steht, oder eines ausgewählt hat, sollten folgende Informationen und Interaktionen zur Verfügung stehen:
Zoomen: Der Nutzer muss in das Gemälde zoomen können.
Layer: Falls verschiedene Aufnahmearten, z.B. Röntgengrobstrukturanalyse, zur Verfügung stehen, muss der Nutzer zwischen den Arten wählen können, oder die einzelnen Layer überblenden können. Hier finden sich Beispiele für Aufnahmearten.
Informationen: Folgende Zusatzinformationen zum Gemälde sollten angezeigt werden, sofern sie vorhanden sind:
  • Titel
  • Datierung
  • Maße
  • Kurzbeschreibung:Vielfigurige
  • Provenienz
  • Forschungsgeschichte / Diskussion
  • Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse
  • Erhaltungszustand
  • Restaurierungsgeschichte

ggf. zurück zur Übersicht: Falls der Nutzer ein Gemälde via Bildübersicht ausgewählt hat, muss er die Möglichkeit haben zu dieser Übersicht zurück zu gelangen.

Deliverables & Projektteam

Im Rahmen des Screendesign Projekts müssen folgende Deliverables via Übergabepunkt abgegeben werden: Angebot & Anschreiben, Designkonzept als Mockup und Patternlab/ Styleguide. Weitere Informationen dazu, auch zur Bewertung, finden Sie unter Niveaustufen und Deliverables. Die Arbeit erfolgt in 2er Teams.

Prüfung zur Projektarbeit

Die Prüfung findet in Form ist eine Projektpräsentationsprüfung. Dabei präsentieren die Teams ihr Projekt in 20 Minuten. In der Prüfung sollten sie möglichst umfassend und professionell erläutern, wie sie im Projekt vorgegangen sind und warum welche Entscheidungen getroffen wurden. Zur Prüfung müssen Sie sich im PSSO anmelden und einen Termin im Ilias buchen. Die Bewertung erfolgt mit Hilfe der Niveaustufen. Dies sollten Sie sich unbedingt zur Projektlaufzeit und vor der Prüfung anschauen, um zu wissen, was erwartet wird und ihre Arbeit entsprechend auszurichten. Eine Übersicht über alle prüfungsrelevanten Artefakte, deren Gewichtung und Bewertung finden Sie bei der Erläuterung des Niveaustufenmodells. Die Prüfungen finden in den Tagen vom 25.03.2019 bis 28.03.2019 statt.

Ergebnisse

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/images/projekte/cranach kontext/pawlowski jetz

Hier einige ausgewählte Ergebnisse aus dem diesjährigen Projekt. Weitere Screens folgen.

Ganztagesworkshop

29. November 2019, 9:00 - 18:30 Uhr

Am Ganztagesworkshop wird das Fundament für die spätere Projektarbeit gelegt. Hier wird die Projektaufgabe, sowie Gegenstand und Kontext des Vorhabens vorgestellt. Im Rahmen des Ganztagesworkshops analysieren die Teams das bestehende Design der CDA, recherchieren nach vergleichbaren Bildgalerien, entwickeln Moodboards, Gestaltungsziele und erste Ideen zur funktionalen Ausrichtung der mobilen Anwendung.

Aufgabe Erläuterung
Analyse der Funktionen des Cranach Digital Archives Welche wesentlichen Funktionen bietet der Bereich »Gemälde« des CDA? Welche Informationen können zu den Gemälden abgerufen werden und wie kann navigiert werden? Zielsetzung ist es, ein Gespür für das Informationsangebot und die Funktionalitäten des CDA zu bekommen.
Zielgruppen An wen richtet sich das CDA? Im Ergebnis sollen hier relevante und mögliche Zielgruppen erarbeitet werden.
Recherche Welche vergleichbaren Lösungen gibt es in diesem Bereich? Hier kann der Scope relativ groß sein. Auch Applikationen die nur einen Aspekt adressieren, z.B. Bilddarstellung, Bildsuche, etc. können hier interessant sein. Ziel ist hierbei Inspirationen, Ideen und Best Practices zu sammeln und zu generieren.
Polaritätsprofil für das bestehenden Designs Mit Hilfe des Polaritätsprofils können wir die gestalterische und kommunikative Wirkung von bestehenden Produkten und Designkonzepten erfassen. Es ist auch eine hilfreiche Methode, um ein neues Projekt auszurichten und im Team, mit dem Kunden und Stakeholdern die gewünschte Wirkung zu diskutieren und festzulegen. Mehr zu dem Thema finden Sie im Kapitel Zielgruppenanalyse und -ansprache aus dem Buch "Interaction- und Interfacedesign" von Torsten Stapelkamp (Link ist nur über das TH VPN erreichbar).

Gestaltungsziele und Ausrichtung der mobilen Anwendung Was könnte die mobile Anwendung leisten? Hierbei sollte sich das neue Tool auf eine Kernfunktion oder ein Ziel fokussieren. Es dürfen auch mehrere Ansätze erarbeitet und vorgestellt werden. Dabei sollten Sie jeweils die Frage beantworten, welche Aufgabe die ausgewählte(n) Zielgruppe(n) mit Ihrer Lösung besser, schneller, effizienter, explorativer, hedonistisch, etc. erledigen kann. Anders gesagt: was ist der Mehrwert dieses Ansatzes und wie sehen die damit verbundenen Gestaltungsziele aus?
Moodboards Diese helfen bei der gestalterischen Orientierung. Sie sind hilfreich bei der Visualisierung von Produktwelten oder Zielgruppenassoziationen. Bildcollagen, Farbharmonien und Schlüsselworte stellen atmosphärische Eindrücke her, die eine bestimmte Zielgruppe, ein zu gestaltendes Produkt bzw. das Umfeld, für dass das Produkt oder eine Dienstleistung gestaltet werden soll, charakterisieren. Ein Moodboard bildet die Grundlage für die weitere Gestaltung bzw. zunächst eine Annäherung an die Thematik. Mit Moodboards lassen sich die Ergebnisse des Polaritätsprofils als Stimmungen wiedergeben. Durch ständiges Verändern wird die Anmutung den Bedürfnissen und den individuellen Absichten angepasst. (Vgl."Interaction- und Interfacedesign" von Torsten Stapelkamp, Kapitel Moodboard). Ziel ist es hierbei, einen visuellen Eindruck der gestalterischen Ausrichtung des Projekts zu bekommen.

Bitte dokumentieren Sie alle Arbeitsergebnisse und laden diese im Ilias unter »Ganztagesworkshop« bei Ihrem Tean hoch. Die Ergebnisse werden am Ende des Ganztagesworkshops in einer 10-minütigen Präsentation vorgestellt. Hierbei dürfen gerne auch physische Artefakte wie Moodboards und Struktugramme verwendet werden.