Konzeption eines Systems, dass Blended Spaces und Gamification im Kontext Tourismus nutzt


Clara Kuntz & Oliver Braun

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Präsentation
07. July 2020, 11:00 Uhr, Raum https://us02web.zoom.us/j/89896269940 Zugangscode steht im Ilias
Betreuer
Prof. Dr. Christian Kohls
Kooperationspartner
TH Köln
Stichworte
Gamification, Blended Space, Design Thinking

Abstract

Von Selbstorganisation bis zum Buchen einer Pauschalreise sind die Möglichkeiten eine touristische Reise zu planen vielfältig. Dabei erfordern Pauschalreisen nur ein geringes Maß an Vorbereitung, weisen aber wenig Flexibilität auf. Bei der Selbstorganisation von Reisen besteht Unabhängigkeit von touristischen Angeboten und Aktivitäten können flexibel gestaltet werden; allerdings setzt dies eine intensive Vorbereitung voraus. An einer Reisedestination oder bei dem Besuch von kulturellen Sehenswürdigkeiten sind wissenswerte Informationen, zu der Geschichte oder besonderen Eigenschaften, zum Teil nur in geringen Umfang vorhanden. Um auf einer Reise aufschlussreiche Erfahrungen zu machen, müssen Informationen im Voraus oder Nachhinein zu der besuchten Destination oder Attraktion zeitaufwendig recherchiert werden. Im Gegensatz zu einer Guided Tour fällt das eigenständige, achtsame Erkunden eines unbekannten Orts schwer, da keine Einführung zu dem Ort gegeben wird.

Ziel dieses Projekts ist die Konzeption eines Systems, welches Reisende bei der Erkundung ihrer Destination unterstützt, ihre Unabhängigkeit bewahrt und eine intensive Wahrnehmung der Umgebung fördert. Mit Hilfe der Methoden von Gamification werden die Reisenden dazu ermutigt sich mit ihrer Destination auseinander zu setzen. Das System dient als Informationsraum für die Umgebung und soll aufgrund dessen auf Basis eines Blended Space konzipiert werden. Dadurch werden neue Interaktionen zwischen dem System und der Umgebung ermöglicht. Die Kombination von Gamification und Blended Spaces soll eine neuartige User Experience erzeugen.

Zur Umsetzung des Projekts wird ein Vorgehensmodell des Design Thinkings angewendet. Design Thinking zeichnet sich dadurch aus typische User von Beginn an in den Designprozess mit einzubeziehen. Dieses bietet sich an, da der Ansatz in allen Bereichen des Lebens anwendbar ist und der Prozess sowie der Kontext Tourismus menschzentriert sind. Zudem ermöglicht der Ansatz Iterationen; so können durch neue Erkenntnisse und Tests mit den Usern stetig Verbesserungen an dem System gemacht werden. Zu Beginn werden die Themenfelder Blended Spaces, Gamification und digitale Systeme im Tourismus analysiert und dargestellt. Daraufhin wird eine empirische Forschung zur Ermittlung des Reiseverhaltens und der Akzeptanz digitaler Systeme im Tourismus durchgeführt. Dadurch werden Anforderungen an das System ermittelt, welche in Gamification und Blended Spaces Frameworks zu Funktionen ausgearbeitet werden. Die Kernfunktionen des Systems werden in Form eines Paper-based Prototyps umgesetzt und getestet. Schlussendlich werden die in dem Test gewonnenen Erkenntnisse durch Iterationen in das System eingebracht.

Aus den Ergebnissen der Umfrage und den Interviews wurden die Kernfunktionen Entdecken, Informieren und Dokumentieren abgeleitet. Das System stellt nahegelegene Points-Of-Interest (POI) auf einer Karte dar und vermittelt einen Überblick zu den Aktivitäten, die dort unternommen werden können. Durch richtungsbasierte Navigation sollen die User ihren eigenen Weg dorthin finden. Die POIs sind mit Geofences markiert und das System teilt den Usern mit, sobald diese Übertreten werden. Innerhalb des Geofence werden Informationen zu den im POI befindlichen Objekten vermittelt und Aufgaben angeboten, die zum freien Entdecken anregen. Nach dem Besuch eines POI kann eine Dokumentation der Erlebnisse angefordert werden. Diese beinhaltet besuchte Objekte und kann durch eigene Fotos, Notizen und erhaltene Badges personalisiert werden.