3D-Scan von Abschnitten der römischen Eifelwasserleitung mittels Structure from Motion Verfahren / image based modeling


Tim Prott

Präsentation
23. January 2024, 10:00 Uhr, Raum 3.216
Betreuer
Prof. Dr. Horst Stenzel
Kooperationspartner
TH Köln, Landesamt für Bodendenkmalschutz
Stichworte
Photogrammetrie,3D-Scan,Image based modeling,Agisoft Metashape,Structure from Motion(SfM)
Bildrechte
Tim Prott

Abstract

Die römische Eifelwasserleitung ist seit Jahren Gegenstand intensiver Forschung in den Fachgebieten Archäologie und Restaurierung. Beeindruckenderweise sind nach über zwei Jahrtausenden einige Abschnitte der Wasserleitung erstaunlich gut erhalten und stehen daher im Fokus eingehender Untersuchungen.

Mit einer beeindruckenden Länge von 95 Kilometern weist das Innere der Wasserleitung jedoch bedauerlicherweise nur knapp 60 Zentimeter Breite und etwas über einen Meter Höhe auf. Diese beengten Verhältnisse stellen sowohl bei der Erkundung als auch bei der Anwendung eines Laserscanners für einen präzisen 3D-Scan eine Herausforderung dar. Ein akribischer 3D-Scan der Wasserleitung sowie eine digitale Präsentation wurden entwickelt, um diese Herausforderungen zu bewältigen.

In mehreren Etappen wurden über zehntausend Fotos des Abschnitts in Dalbenden aufgenommen und mithilfe von Photogrammetrie-Software verarbeitet. Die Präsentation und die zugrunde liegende Dokumentation behandeln die komplexen Aspekte der 3D-Scan-Erstellung sowie die Herausforderungen der digitalen Bearbeitung und Präsentation. Die 3D-Präsentation ermöglicht nicht nur einen faszinierenden Einblick in die römische Eifelwasserleitung, sondern dient auch als essenzielle Grundlage für zukünftige Erhaltungsmaßnahmen. Die Forschung fokussiert sich dabei darauf, wie moderne Technologien dazu beitragen können, die Vergangenheit zu bewahren und archäologische Artefakte in ihrer ursprünglichen Pracht wiederherzustellen.

Besondere Aufmerksamkeit gilt den innovativen Baumaterialien Opus Cementitium und Opus Signinum, die bei der Konstruktion der Wasserleitung verwendet wurden. Die Untersuchung dieser antiken Bautechniken gewährt wertvolle Einblicke in die Ingenieurskunst der Römer und ermöglicht interessante Vergleiche mit modernen Baupraktiken.

Die digitale Dokumentation und Präsentation der römischen Eifelwasserleitung markieren nicht nur einen bedeutenden Meilenstein in der Archäologie, sondern verdeutlichen auch, wie Technologie dazu beitragen kann, die Geschichte lebendig zu erhalten und der Nachwelt eindrucksvoll zu präsentieren. Durch die Generierung einer Punktwolke aus über zehntausend Fotos entstand ein detailgetreues 3D-Modell mit 2,5 Milliarden Punkten, welches wiederum aus 62 Millionen Faces besteht. Diese digitale Darstellung ermöglicht Forschenden und Interessierten eine interaktive Erkundung des Abschnitts in Echtzeit, um die Geschichte der Wasserleitung hautnah zu erleben.

Material & weiterführende Infos

Erzeugte 3D-Modelle

  • https://drive.google.com/drive/folders/1nnefH_NN7hadNE8ITSfM7UKRJmEdFVng?usp=drive_link

Screenshots und weitere bildliche Dokumentation

  • https://drive.google.com/drive/folders/1sHSs64rBjjYx1K_zgirxDyjaySz6q8zd?usp=drive_link

Vorschläge für weitere Arbeiten im Themenfeld

Digitale Präsentation der Wasserleitung in VR

Evaluation der Qualität von 3D-Scans

Erstellung einer Metrik sowie eines Leitfadens bei der Arbeit mit Photogrammetrie

Entwicklung einer VR/AR-Anwendung für Bildungszwecke

Erstellung eines VR Videos aus dem erzeugten Modell