Reality-TV, so heißt es ist eine authentische Darstellung des realen Lebens - doch wie viel Realität steckt in dem Gezeigten wirklich?
Die Arbeit setzt sich mit dieser Frage auseinander und zeigt wie die audiovisuellen Techniken die Wahrnehmung der Zuschauenden gezielt beeinflussen können und beleuchtet welche Auswirkungen dies auf Zuschauende und Teilnehmende haben kann.
Im Mittelpunkt stehen die erarbeiteten Inszenierungsstrategien wie die Personalisierung, Dramatisierung und Emotionalisierung. Sie werden anhand von einer Serienanalyse der Dating-Show “Are You The One” ermittelt. Entsprechend dieser Strategien, werden anhand literarischer Recherche Hypothesen entwickelt um die Wirkung spezifischer audiovisueller Techniken wie Schnitt, Musik und Sounddesign zu beleuchten. Diese beinhalten die Auswirkungen der Musikauswahl, des Auslassens von Kontext oder auch den Einsatz von Bauchbinden. Um die Umsetzbarkeit dieser Hypothesen zum einen zu testen und zum anderen auch zu bewerten, wurden innerhalb eigener Dreharbeiten fünf Szenen produziert und bearbeitet. Diese Sequenzen zeigen, wie unbewusst die scheinbare Authentizität wahrgenommen und für real empfunden werden kann.
Untersucht wird also die Rolle der Postproduktion in der Konstruktion der Realität in Shows. Wie real sind die vermitteln Geschichten und Personen wirklich oder werden diese mittels Werkzeugen wie dem Storytelling und gezielter Rollenzuweisung beeinflusst. Es wird anhand von eigenem Material gezeigt, wie Gestaltungsmittel verwendet werden, um Emotionen zu verstärken, Charaktere zu inszenieren und die Meinung der Zuschauenden zu steuern. Diese Untersuchung bietet wertvolle Einblicke in die Mechanismen hinter der medialen Unterhaltung und leistet einen Beitrag zur Förderung der Medienkompetenz, indem sie die scheinbar unsichtbaren Prozesse der Realitätserzeugung im Fernsehen offenlegt und dessen Auswirkungen kritisch hinterfragt.