Das Praxisprojekt beschäftigt sich mit der filmischen Darstellung von Einsamkeit und untersucht, wie sich emotionale Zustände allein durch visuelle Mittel vermitteln lassen. Im Mittelpunkt stehen dabei gestalterische Komponenten wie Kameraeinstellungen, Licht, Farbe, Bildkomposition, Montage und Ton. Schauspiel und Dialoge werden bewusst ausgeklammert, um den Fokus auf die visuelle Umsetzung zu legen.
Ausgehend von einer Analyse ausgewählter Filmszenen, unter anderem aus Filmen wie Lost in Translation, Her und Blade Runner 2049, sowie auf Basis einschlägiger Fachliteratur wurde ein Kriterienkatalog entwickelt. Dieser fasst typische Gestaltungsmuster zur Darstellung von Isolation und innerer Leere zusammen. Dieser diente als Grundlage für die Entwicklung eigener filmischer Szenen, in denen die visuellen Mittel gezielt eingesetzt wurden, um Einsamkeit erfahrbar zu machen.
In der Arbeit werden theoretische Erkenntnisse mit einer praktischen, gestalterischen Umsetzung kombiniert. So wird gezeigt, wie visuelle Elemente emotional wirksam eingesetzt werden können auch mit einfachen Mitteln und in reduzierten Szenarien. Die Ergebnisse machen deutlich, dass sich emotionale Inhalte im Film nicht über Sprache, sondern ebenso präzise und aussagekräftig über Bildräume, Lichtverhältnisse und Kompositionsprinzipien vermitteln lassen.